Spotlight auf das Gesundheitssystem

Ärzt:innenmangel, Wartezeiten auf Arzttermine, zu wenig Pflegepersonal. Das österreichische Gesundheitssystem ist in aller Munde. Wir wollten von den Österreicher:innen wissen, wie sie das Gesundheitssystem im unserem Land wahrnehmen. Und ob bzw. welches Verbesserungspotential gesehen wird.

Und es zeigt sich:
42% der Österreicher:innen bewerten im Jahr 2023 das Gesundheitssystem in unserem Land als mittelmäßig bis schlecht. Jene, die aufgrund von chronischer Erkrankung besonders häufig bei Ärzt:innen sind, sehen die größten Defizite im Gesundheitssystem.

Die Unzufriedenheit mit dem Gesundheitssystem ist in den letzten beiden Jahren um 14 Prozentpunkte gestiegen, denn 2021 waren es 28% der Österreicher:innen, die dem Gesundheitssystem eine schlechte Note ausgestellt haben. Die Herausforderungen, vor denen das österreichische Gesundheitssystem steht, werden von den Befragten also deutlich wahrgenommen und entsprechend bewertet.

Es verwundert daher nicht, dass 60% der Österreicher:innen dringenden Handlungsbedarf für das österreichische Gesundheitssystem sehen. 14% sind sogar der Meinung, das System müsste von Grund auf neu gestaltet werden. Abermals sind es chronisch Kranke, die hier besonders kritisch sind.

Aus Sicht der Befragten fehlt es dem System an Ressourcen. Hervorgehoben werden:

  • Der Ärzt:innenmangel, dem aus Sicht der Befragten durch mehr Ausbildungsplätze entgegengewirkt werden könnte, und die damit verbundenen langen Wartezeiten auf Behandlungstermine bei Ärzt:innen und in Ambulanzen. Das betonen vor allem chronisch Kranke.
  • Die Kassenleistungen: Die Befragten fordern mehr Kassenärzt:innen und generell ein Kassensystems, in dem mehr Leistungen abgegolten werden.
  • Gesundheit muss für Patient:innen leistbar bleiben: Jede/r Dritte ist davon überzeugt, dass sich das Gesundheitssystem zur Zwei-Klassen-Medizin entwickelt, sofern nicht entgegengewirkt wird. Abermals betonen dies besonders chronisch Kranke.
  • Der Arzt/Ärztinnen-Beruf sowie Pflegeberufe im Allgemeinen sollten wieder attraktiver werden: Neben einer besseren Bezahlung aller Gesundheitsberufe kommt der Anzahl der Kolleg:innen als Entlastungsfaktor eine besondere Bedeutung zu.

Die Umsetzungskompetenz sehen die Österreicher:innen klar bei der Politik. Sie muss den notwendigen Rahmen schaffen, damit Krankenkassen und Krankenhausträger entsprechend agieren können, um das Gesundheitssystem zukunftsfähig zu machen.

Erhebungscharakteristik
Stichprobe:n=1.010 Personen, repräsentativ für die österr. Bevölkerung ab 15 Jahre
Methodik:Quotastichprobe, persönliche Interviews (F2F)
Umfrage:MTU 52-4468
Feldzeit:Juni 2023
Die maximale Fehlerspanne bei 1000 Befragten beträgt +/- 3,16%

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